Natur und Naturschutzgebiete

Vor 1989 machte die hochindustrialisierte Landwirtschaft Kubas mit Agrochemie, Maschinen, Monokulturen (Zucker und Tabak) viele Böden unfruchtbar. 50 % des Landwirtschaftslandes liegt zurzeit brach und erholt sich nur langsam von den schweren Eingriffen. Es entstand eine Buschlandschaft mit Platz für Blumen, Gräser, Vögel, Kleintiere usw.

Unter der Regierung von Fidel Castro wurden grosse Landflächen als Naturschutzgebiete ausgesondert. Beim Wandern und Beobachten können Naturliebhaber eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entdecken.

Der
Nationalpark „La Güira“ befindet sich 130 km von Havanna entfernt, im Westen der Insel. Auf einer Fläche von 22.000 qkm gibt es Pinienwälder, Zedern und Mahagonibäume, die dicht zusammen stehen, wie sonst nirgends auf der Insel.

Die
Erholungsgebiete „Soroa“ und „Las Terrazas“ sind Biosphären-Reservate der UNESCO und liegen 80 km westlich von Havanna. Über 700 verschiedene Arten von Orchideen werden auf einem 35.000 qm großen Areal gezüchtet.

Die Halbinsel Zapata mit dem
Naturpark Montemar liegt 140 km westlich von Trinidad. Die wilde aber auch romantische Halbinsel Zapata mit dem Naturpark Montemar ist das grösste zusammenhängende Feuchtgebiet der Karibik. Zahllose Wasservögel, Säugetiere, Reptilien und Amphibien finden hier ideale Lebensbedingungen.

Der
Parque Nacional Alejandro de Humboldt im Osten Kubas (Baracoa) entstand mit Unterstützung der Frankfurter Tropenwald-Stiftung „Oro Verde” und hat eine Parkfläche von ca. 50.000 Hektaren. In dieser Schutzzone findet man die größte Anzahl aller in Kuba vorhandenen Pflanzen- und Tierarten. Exkursionen führen entlang des Flusses Tóa. Ansonsten ist das Gebiet nur schwer zugänglich. Der Park liegt abseits der Hauptstrassen. Ein Park für Abenteurer. Wenn es regnet – und das ist keine Seltenheit – geht hier gar nichts mehr. Das Gebiet östlich von Baracoa ist urwüchsiger Regenwald und wird vor allem als Wandergebiet geschätzt. Neben Vögeln wie dem Kolibri sind Schmetterlinge häufig zu beobachten und es gibt auch
4m lange ungiftige Schlangen.

Das UNESCO-Naturschutzgebiet
Baconao National Park beginnt nordöstlich von Santiago de Cuba. Die Strasse dorthin schlängelt sich in engen Serpentinen durch eine von dunklen Nadelwäldern geprägte Bergwelt, die immer wieder prachtvolle Fernblicke auf die karibische See ermöglicht. Der Park umfasst 80.000 Hektar, dazu gehört auch La Gran Piedra, ein ca. 50m hoher Fels.

oph und SEE 04/2012

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