Marbella

Der Ort Marbella wurde durch die Phönizier als Handelsplatz gegründet, später bauten die Römer hier ein Kastell. Während der Herrschaft der Mauren (bis 1485) wurde eine Stadtmauer errichtet, von der nur noch wenige Reste sichtbar sind. Im ursprünglichen Innenbereich ist heute die malerische Altstadt von Marbella. Der Verlauf der engen Altstadtgassen zeigt den Charakter der maurischen Siedlung. Die schön bepflanzten Innenhöfe und Gassen setzen die maurische Tradition fort, in Blumentöpfen die Natur ins Wohngebiet zu bringen. Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde aus dem Fischerdorf ein Industrieort, denn die Briten schürften nach Eisenerz und der erste Hochofen Andalusiens stand an der Mündung des Rio Verde (heute der Jachthafen Puerto Banús). Daran erinnert der sogenannte Piruli, der Kupferturm an der Einfahrt zur Innenstadt. Doch die Weltwirtschaftskriese am Anfang der 1930er Jahre beendete die Karriere Marbellas als Bergbaustadt. Bis gegen Mitte der 1950er Jahre war Marbella ein ruhiges Dorf. Dann begann in Marbella die Entwicklung des Tourismus, denn die ersten grossen Hotels entstanden und zogen zahlreiche Prominente an. Ab 1991 begann ein gewaltiger Bauboom, gefördert von dem mafiösen Bürgermeister Jesús Gil y Gil. Auch nach dessen zweitem Gefängnisaufenthalt ging unter seinen Nachfolgern im Amt die Bautätigkeit ungebremst weiter. Neben der hübschen Altstadt findet man daher leider jede Menge schrecklicher Hotels oder Apartmenthäuser. Im Januar 2013 lebten im Ort 142.018 offiziell gemeldete Einwohner (darunter sehr viele Briten, Marokkaner, Deutsche, Niederländer, Österreicher und Schweizer), aber in der Hochsaison leben hier 4-5 Mal mehr Menschen! Marbella ist eine Großstadt (Fläche 117km²) an der Costa del Sol und gehört zur Provinz Málaga. Sehr schön ist die langgezogene und gepflegte Promenade dem Meer entlang, die sich über viele Kilometer auf Gemeindegebiet hinzieht. Zudem hat Marbella ein herrliches Klima, wird doch der kalte Wind und viele Regenwolken aus dem Norden durch einen breiten Bergzug (La Concha = die Muschel) aufgehalten.

Der zentrale Platz der Altstadt ist der Plaza de los Naranjos (Platz der [Bitter] Orangenbäume, die seit 1941 die ursprünglichen Palmen ersetzen). Hier steht auch das Rathaus. Etliche der Gebäude, die den Platz säumen, stammen aus dem 15./16. Jahrhundert. Am Südende des Platzes steht die erste christliche Kirche, die nach der Rückeroberung Andalusiens durch die Spanier in Marbella gebaut wurde: die Emerita de Santiago (15. Jahrhundert).

Ebenfalls sehenswert und kaum von Touristen begangen ist die Überbauung „La Virginia“, die abseits des alten Zentrums in den 1970er Jahren entstand mit dem Ziel, eine Oase der Ruhe zu erschaffen.

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