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La Musique Mécanique et l’Amour – Les Gets 2012

Alle zwei Jahre genießen zahlreiche Freunde der mechanischen Musikinstrumente herrliche Tage in den Savoyer Alpen. Zum 15. Festival in Les Gets, das sich selber auch „Hauptstadt der mechanischen Musik“ nennt, kamen 470 Teilnehmer aus vielen Ländern Europas. Sie brachten über 250 Instrumente, viele z.T. neue Musikarrangements und große Spielfreude mit. Damit lockten sie selbst die Sonne hinter den Wolken hervor. Anfänglich strahlte sie nur zögerlich, aber je mehr Musik erklang, desto kräftiger wurde sie und vertrieb damit alle Regenwolken. Selbst der Wind zähmte seine Kraft, um das 30-Jahr-Jubiläum nicht zu stark zu stören. Das wäre ja auch zu unfreundlich gewesen gegenüber den tatkräftigen Organisatoren und den 130 freiwilligen Helfern. Als Festivalteilnehmer hat man jedes Mal das Gefühl, fast alle Dorfbewohner seien engagiert. Das Festival in Les Gets bietet neben der der großen Schar von Straßenmusikanten mit ihren mechanischen Instrumenten immer auch ein sehr gutes, vielseitiges Programm. In diesem Jubiläumsjahr schien es noch reicher als üblich und begann schon Tage vor dem eigentlichen Festival und dauerte auch zwei bis drei Tage länger. Etliche Musikanten reisten darum auch schon vor der offiziellen Eröffnung des Festivals an oder verlängerten ihren Aufenthalt, um z.B. mit den Organisatoren des Festivals auf der Alp einen gemütlichen Picknick mit herrlichem Blick auf den Mont Blanc zu genießen.

Jedes Festival in Les Gets hat ein Thema, das viele Teilnehmende in ihrer Kleidung oder mit fantasievollen Verzierungen an den Instrumenten aufnehmen. An der traditionellen Eröffnungsparade hatte es – wohl wegen der kalten Windböen – weniger Zuschauer als üblich, aber die Anwesenden hatten dafür genügend Bewegungsfreiheit, um die bunte Schar der Parade problemlos fotografieren zu können. An der anschließenden Eröffnungsfeier wurden traditionell die Fahnen für jede vertretene Nation gehisst – dieses Jahr waren es 10 (F, D, CH, NL, B, I, GB, CZ, S und natürlich die Fahne Savoyens). Wahrlich ein internationales Treffen!

Nach der von Spezialdarbietungen umrahmten Eröffnungsfeier begannen die Musikanten im ganzen Dorf ihre Instrumente klingen zu lassen. Was für ein unterhaltsamer Melodienreigen in den verschiedensten Stilrichtungen erfüllte vom Freitagnachmittag bis am Sonntagabend das schmucke Dörfchen Les Gets. Dank der großen Zahl von Teilnehmenden war es möglich, sein Instrument gelegentlich ruhen zu lassen, um sich eines der eindrücklichen Straßentheater anzusehen. Die Auswahl war so groß, dass man Mühe hatte, sich zu entscheiden. Es ist unmöglich, diese Aufführungen zu beschreiben und ungerecht, einzelne davon hervorzuheben, denn sie hatten durchwegs hohes Niveau.

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Das Jazzorgellady-Quartett mit Walter Vonäsch (Saxophon / Klarinette), Patrick Manzecchi (Schlagzeug), Hans Schläpfer (Kontrabass) und Esther Meyre Müller (ODIN Konzert-Drehorgel)

Wir hatten dieses Jahr das große Glück, mit der 42er ODIN Konzert-Drehorgel im Jazzorgellady-Quartett zwei Konzerte im Rahmenprogramm spielen zu dürfen. Dadurch blieb uns viel Zeit, die Aktivitäten auf den Straßen und auf speziellen Bühnen zu genießen. Wir waren durchwegs begeistert von den gesehenen Darbietungen. Ebenso angetan waren wir von der großzügigen Gastfreundschaft, die allen Teilnehmenden einmal mehr entgegengebracht wurde: landestypisches Essen und Getränke, Unterkunft und herzliche Freundlichkeit von Seiten der einheimischen Bevölkerung. So vergingen Samstag und Sonntag auf angenehmste Art. Die Sonne schien aus tiefblauem Himmel und lockte am Sonntag sehr, sehr viele Zuschauer an. So wurde die ebenfalls traditionelle Schlussparade tüchtig beklatscht. Es war ein schönes Gefühl, durch ein dichtes Spalier von begeisterten Zuschauern und beobachtet von unzähligen Fotokameras zur Preisverleihung zu bummeln. Die Krönung jedes Festivals in Les Gets ist die Verleihung der Auszeichnungen durch die Organisatoren. In verschiedensten Kategorien (Einzelpersonen, Gruppen, Theater, Umsetzung des Mottos, Musikdarbietungen etc.) wird je eine Bronze-, Silber- und Goldauszeichnung verliehen. Wie auch schon in früheren Jahren wurde 2012 eine Darbietung aus der Schweiz mit einer Auszeichnung bedacht. Das Jazzorgellady-Quartett mit Walter Vonäsch (Saxophon / Klarinette), Hans Schläpfer (Kontrabass), Patrick Manzecchi (Schlagzeug) und Esther Meyre Müller (ODIN Konzert-Drehorgel) erhielt völlig überraschend die „manivelle d’or“ in der Kategorie Musik (Gold für die musikalisch beste Darbietung). Wir freuen uns natürlich sehr über diese Anerkennung!

 Z:\Eigene Dateien\oph Konzerte\FOTOS\2012 - Les Gets\Bilder für oph's HP\oph's HP 800 x 600\Les Gets 2012 (24).JPG

Die „manivelle d’or“ als stolze Zier der ODIN-Orgel

 Das nächste Festival in Les Gets findet 2014 statt und hat das Thema „La Gastronomie“. Dieses Thema scheint ziemlich ausgefallen und wird die Fantasie der Teilnehmenden enorm fordern. Wir hoffen, dass wir einmal mehr „in alter Frische, aber mit neu Ideen“ daran teilnehmen können und ermuntern schon heute alle Leser/innen dieser Zeilen, sich bei gegebener Zeit für das 16. Festival in Les Gets anzumelden und sich gedanklich darauf vorzubereiten. Auf Wiedersehen in den Savoyer Alpen im Juli 2014!

Anm. d. Red.: Unser GSM-Mitgliederbetreuer Otto Kalenka musste leider seine Reise nach Les Gets abbrechen und nach Hause zurückkehren, wo er kurz darauf verstarb. Dass Esther Meyre Müller und Peter Hauser freiwillig Ottos Berichterstatter-Rolle übernahmen, ist sehr erfreulich.

oph und SEE 08/2012 / info@oph.ch / www.oph.ch